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06: Meine Erfahrungen mit Budgeting
Oder: Geregelte Finanzen, mehr Freiheit: Mein Weg zu smarter Budgetierung
Moin ✌🏼
Inspiration für den heutigen Newsletter kam u.a. durch einen Influencer Beitrag, in dem besagter Influencer seine monatlichen Ausgaben offenlegt. Ich fand die Transparenz sehr erfrischend, vor allem weil man selbst unter Freunden eher zurückhaltend über Gehalt und Ausgaben spricht. Außerdem super spanned, da man sieht wie Personen außerhalb seiner eigenen Bubble sparen und investieren.
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In der heutigen Ausgabe:
Warum Budgeting sich an deine Lebensphase anpassen muss
Gemeinsame Finanzen: Wie wir als Paar smarter mit Geld umgehen
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Wie immer vorweg: Keiner unserer Inhalte stellt Finanz-, Rechts- oder Steuerberatung dar, sondern dient lediglich der Unterhaltung. Falls du mehr wissen willst, lies bitte unseren Disclaimer.
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DEEP DIVE
Meine Sicht auf Budgeting
Ähnlich wie bei Investitionen orientiert sich das Thema Budgetierung für mich an der persönlichen Lebensphase. Für jede Lebensphase gibt es die entsprechenden Tools, den entsprechenden Fokus, Intensität. Auch hier gilt, nur weil etwas für eine Person in Lebensphase X funktioniert, heißt das nicht, dass das für dich funktioniert.
Ich denke, das wird deutlich, wenn man sich meine Phasen anschaut.
Vergangene Phase: Studium, Übergang zum ersten Job
Diese Phase lässt sich bei mir nicht klar abgrenzen, denn während ich noch im Masterstudium war, gründete ich mein erstes Unternehmen. Sprich: ich war mental hin und hergerissen zwischen meinem Studenten-Lifestyle und zum ersten Mal eine große Summe an Geld zu verdienen.
Am besten verdeutlichen das die folgenden Beispiele:
Ich verdiente zu dem Zeitpunkt in 6 Monaten eine fast sechsstellige Summe, überlegte aber mehr als 30 Minuten lang, ob ich die 5 Euro beim ICE sparen kann, indem ich den Zug um 4.37 Uhr nehme.
Auf Dienstreisen für meine Kunden habe ich teilweise einen Mietwagen gemietet, da es günstiger war, als mit dem Uber oder Taxi zu fahren, obwohl der Kunde die Reisekosten budgetiert und mir erstattet hat.
Wie man sieht, war ich sehr darauf bedacht zu sparen. Da sich zu dem Zeitpunkt jede Woche super viel geändert hat und ich große Entscheidungen, wie private oder gesetzliche Krankenversicherung treffen musste, hatte ich einen sehr starken Bedarf nach Kontrolle und Sicherheit.
Die fand ich wiederum in meiner selbst erstellen Excel-Übersicht. Eine Mischung aus Haushaltsbuch und Vermögensübersicht.
Meine Routine dazu sah wie folgt aus: In meinem Kalender, gab es den monatlich fixen Termin “Budget Review”. Hier habe ich:
Alle Vermögensgegenstände wie Aktienkurse oder Zinsänderungen und Kontostände upgedatet
Mir die Umsätze aller Konten gezogen, diese kategorisiert (fix oder variabel, und ob z.B. Wohnen, Versicherungen, Mobilität, …) und dann gegen meine definierten Budgets abgeglichen
Wie ihr seht, sehr granular. Ich habe wirklich zwanghaft versucht, mich an die definierten Budgets zu halten und mir dadurch teilweise das Leben sehr schwer gemacht, war unglaublich frustriert, wenn etwas nicht geklappt hat, habe teilweise panisch am Ende des Monats hin und her überwiesen, und und und.
Meine Learnings aus der Phase:
Es ist hilfreich, mindestens 3 Monate ein Haushaltsbuch führen. Dadurch lernt man unglaublich viel über sein eigenes Konsumverhalten. Gerade weil man heute so gut wie nur noch mit Karte oder Apple Pay zahlt und dadurch weniger Überblick hat.
Eine Übersicht über das eigene Vermögen (inkl. Zinsen und Laufzeiten) sowie Liabilities sollte jeder haben. Gerade für Finanzierungen sehr wichtig und man selbst sieht klar wo man ggf. Gelder verschieben muss weil sich Zinsen geändert haben.
Der "Pay-Myself-First Ansatz” (einen festen Teil meines Einkommens direkt nach Erhalt auf ein separates Spar- oder Investitionskonto zu legen) hat mir extrem geholfen Geld nicht unnötig auszugeben
Ein guter Richtwert für ein initiales Budget war in dieser Phase für mich die 50/30/20 Rule
Ergänze Quellen für diese Phase:
Zusammengefasst kann man mein Mindset in dieser Phase mit dem folgenden Sprichwort beschreiben: Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.
Aktuelle Phase: Geregeltes Einkommen und erste große Fixkosten Positionen
In der aktuellen Phase meines Lebens genieße ich das Privileg eines festen und guten Einkommens, was mir das Gefühl von Sicherheit gibt. Sicherheit, bei der ich mir nicht mehr überlege, ob ich mir etwas leisten kann bzw. möchte oder akribisch ein Haushaltsbuch zu führen. Daraus resultiert aber auch die Verantwortung, gerade jetzt meine Finanzen bewusster zu steuern. Auch im Hinblick auf das gemeinsame Leben mit meiner Partnerin.
Unsere ersten Schritte: Kontrolle und Übersicht schaffen
Als wir zusammengezogen sind, war der erste Schritt, alle unsere Ausgaben, Verträge und Vermögensgegenstände in einer gemeinsamen Excel-Tabelle zu erfassen. So konnten wir doppelte Ausgaben, wie z. B. zwei Haftpflichtversicherungen, markieren und uns gezielt neue, günstigere Angebote einholen. Alle Vertragsunterlagen wurden digitalisiert, Ablageorte definiert, und Kündigungsfristen haben wir in einem gemeinsamen Kalender festgehalten.
In dem Rahmen haben wir uns nur noch unsere großen Budget-Posten angeschaut:
Wohnen und Nebenkosten: Relativ leicht kalkulierbar. Wir haben zusätzlich Puffer für Nebenkosten eingeplant
Lebensmittel: Wir haben die ersten Monate unsere Ausgaben beobachtet und angepasst, bis wir ein passendes Niveau gefunden hatten
Urlaub: Frühzeitig vorgeplant und die Beträge auf ein gemeinsames Unterkonto gezahlt
Investment und Altersvorsorge: Pay-yourself-first – das Sparen und Investieren hat bei uns oberste Priorität, daher gehen jeden Monatsanfang fixe Beträge ab
Gemeinsame große Anschaffungen oder Pläne: Möbel, Hochzeit etc., hierfür haben wir ein weiteres Unterkonto auf dem Sparbeiträge eingehen wenn wir ein gemeinsames Ziel haben
Steuerliche Einheit: Gemeinsam mehr vom Netto
Einer der wichtigsten Schritte war, unsere Ausgaben so zu strukturieren, dass wir als steuerliche Einheit profitieren. Beispielsweise macht es wenig Sinn, dass meine Freundin ihr Auto komplett aus ihrem Netto finanziert, während ich es steuerlich vorteilhafter leasen kann. Solche Entscheidungen sorgen dafür, dass wir als Einheit mehr Netto vom Brutto haben.
Flexibilität bei kleineren Ausgaben
Abseits dieser großen Posten gönnen wir uns Freiheiten: Essen gehen, ein Kaffee unterwegs oder spontane Erlebnisse – hier setzen wir auf Lebensfreude statt auf strikte Limits. Kleidung hingegen ist für uns weniger wichtig, daher sparen wir in diesem Bereich. Meine Meinung? Es lohnt sich mehr, in die Steigerung deines Einkommens zu investieren, als sich Gedanken über den nächsten Cappuccino für 3,50 Euro zu machen.
Natürlich hat auch diese Methode Grenzen: Wenn du ein geringes Einkommen hast oder viele finanzielle Verpflichtungen, kann es schwieriger sein, diesen Ansatz umzusetzen.
Meine Learnings aus der Phase:
Uns hilft es ungemein Unterkonten für verschiedene Zwecke anzulegen und damit unsere Gelder klar zu trennen. Benefit ist, dass jede Umbuchung eine Hürde darstellt.
Seht euch als finanzielle und steuerliche Einheit, so könnt ihr am Ende als Paar mehr von eurem Brutto haben. Grundlage dafür sind offene Kommunikation und gemeinsame Ziele.
Sparen ohne Ziel und ohne einen festen Betrag im Kopf zu haben macht keinen Sinn. Deshalb finde heraus wie viel Euro du im Alter wirklich brauchst (inkl. Inflation), und berechne deine Sparrate mit einer konservativen Verzinsung.
Zwanghaftes sparen und restriktives Konsumverhalten wird dich nicht wohlhabend und nicht glücklich machen. Arbeite stattdessen daran dein Einkommen zu steigern (Fortbildung, Zertifikate, Jobwechsel,…) Anstatt deine Zeit im Monat mit Erbsen zählen zu verbringen
Schaut euch ein oder zweimal im Jahr zu einem fixen Termin (bei uns ist das immer zwischen den Jahren) eure Verträge, Sparquoten, Unterkonten, Investitionen an und gleicht sie mir euren Lebensumständen ab
Hast du deine eigene Budget-Strategie? Oder möchtest du mehr über eine bestimmte Methode erfahren? Schreib mir – ich freue mich auf dein Feedback!
OUTRO
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Schick uns einfach eine E-Mail an [deine E-Mail-Adresse] – wir sind gespannt auf deine Vorschläge!
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